Wie die Gemeinde bisher informierte

Eigentlich ginge es ja darum ein dringend benötigtes, örtliches Entwicklungskonzept für Wagram und Langholzfeld zu erstellen und dabei einen möglichst breiten Konsens mit den Bürgern zu finden. Doch einzelne Gemeinderäte haben die fixe Idee,
Nachwuchsfußballern aus ganz Oberösterreich Trainingsflächen im kleinen Ortsteil Wagram zu schenken.

Da die Stimmung durch frühere Erweiterungen und durch Umwidmungen von Wasserschutzgebiet schon angespannt ist, wird eine andere Vorgangsweise gewählt: scheibchenweise und ohne viel Aufsehen soll die Umwidmung ohne breite Diskussion durchgezogen werden, um auf möglichst wenig Widerstand zu stoßen. Also schickt man eine mit dem Pächter der Sportstätte verbundene Firma vor…

Zetteln mit dem Titel „Einladungen zur Projektpräsentation Nachwuchszentrum Pasching“ werden in vermutlich etwa 15, mit Werbematerial ohnehin schon gut gefüllte, Briefkästen gesteckt. Auf dem Zettel auch ein Vereinslogo und 6 Firmenwerbungen. Ein paar weitere Paschinger erfahren noch zufällig von Nachbarn über die Aktion.

Wir fragen schon vor der Präsentation bei der Gemeinde um Informationen an und werden auf Mitte Jänner vertröstet. In unsere Hände gelangt eines dieser sehr seltenen Exemplare bei unserer Nachfrage bei direkten Anrainern – leider erst nach der „Präsentation“. Nichts auf der Einladung deutet darauf hin, dass Vertreter der Gemeinde anwesend sein werden oder dass die Paschinger Stellung zu den Plänen beziehen sollen.

Zwei Wochen vor der Veranstaltung war durch die Gemeinde Pasching das Umwidmungsverfahren bereits eingeleitet worden. Zum Zeitpunkt der Veranstaltung ist die Firma weder Eigentümerin noch Pächterin des betroffenen Waldstücks. Die vertraglich garantierte Zusage, dass sich die Gemeinde Pasching um „für die Errichtung des Kunstrasenplatzes notwendigen Flächen auf eigene Kosten“ bemühen werde, bestanden jedoch schon lange vor der „Präsentation“.

Genug getan, um behaupten zu können, es gab eine Informationsveranstaltung für die Anrainer und „Dass sie von nichts gewusst haben, ist also nicht wahr“. Um möglichst wenig Zeit für Reaktionen zu bieten, wird bereits bei der folgenden Gemeinderats-sitzung am 13.12. der Baurechtsvertrag zur Rodung der Waldflächen beschlossen. Dass die Umwidmung noch läuft und dass Bürger noch keine Information seitens der Gemeinde erhalten haben, stört den Gemeinderat dabei nicht…

Ob dieses Vorgehen korrekt ist, können wir nicht zweifelsfrei beantworten – aus unserer Sicht ist es zumindest sehr fragwürdig.

Unser Ansprechpartner für die Umwidmung ist einzig und allein die Gemeinde! Faire Pachtverträge vorausgesetzt, ist es nebensächlich wer die Flächen nutzten wird. Auch wenn wir zeigen, dass die Rodung nicht sinnvoll ist, wird es sehr, sehr schwer die Betreiber des Ausbaus der Sportstätte noch zu stoppen und erst über das notwendige Entwicklungskonzept zu sprechen. Wir brauchen daher möglichst viele Unterschriften – denn erst wenn den Fraktionen klar wird, dass sie bei der nächsten Abstimmung mit Gegenwind rechnen müssen, wird sich etwas ändern.

Bitte unterschreibt auch wenn ihr nicht direkt beim Wald wohnt und mit dem Vorgehen der Gemeinde nicht einverstanden seid: demnächst könnte auch wo anders eine Umwidmung anstehen!