Rund um den Wald

Rückblick

1940

Errichtung der 110-kV-Freileitung von Timelkam nach Wegscheid.

1943

Militärflughafen Hörsching nimmt Betrieb auf. Quelle: wikipedia

1956

Regelmäßiger Passagierluftverkehr startet. Quelle: linz-airport
Der Luftverkehr ging in den letzten Jahren jedoch zurück. Aktuell (Jänner 2019) starten etwa 5 Linienflüge pro Tag und werden ca. 28 Tonnen Luftfracht (ohne Post) pro Tag transportiert. Mit dem kurz ertönenden Fluglärm haben die Wagramer in der Regel kein Problem.

1990

Ende Februar und Anfang März 1990 zogen „Vivian“ und „Wiebke“ übers Land. In Hörsching wurden 147 km/h gemessen. Ein absoluter Spitzenwert im Flachland!
Ein Teil des Waldes widersteht dem enormen Druck und schützt so auch Wagramer Familien…

Schwere Schäden am Wald. Quelle: privat
Große Mengen Holz werden abtransportiert. Quelle: privat

1992

Auf den meisten Baugrundstücke in der Schöppfeldsiedlung, der Poststraße und der Finstergasse stehen bereits Häuser. Die 110-kV-Freileitung verläuft nördlich des Stadions, die Poststraße südlich. Das Waldbad und die Parkplätze sind gut erkennbar.
Aus der Luft wird noch deutlicher wie hefig die Auswirkungen des Sturms auf den Wald waren.

Große Flächen des Waldes sind verschwunden. Quelle: doris.at

1999

Bau der Umfahrungsstraße zur B139 Kremstalstraße. Ein Teil des Wasserschutzgebiets wird umgewidmet.

Bau neuer Anschlussstelle B139a und B1. Quelle: privat

Das Waldstadion besteht zu dieser Zeit nur aus einer kleinen Tribüne. Der als Lärmschutz errichtete Erdwall im Hintergrund ist für diese Situation konzipiert.

Blick von Poststraße Richtung Schöppfeldsiedlung. Quelle: privat

2001

Entlang der 110-kV-Freileitung wurden die Nebenfelder 2+3, der Skatepark und der Volleyballplatz errichtet. Der nördliche Teil des Waldes hat sich bereits gut erholt. Beim südlichen Teil sind nur am Rand der Poststraße und der Finstergasse neue Bäume erkennbar.

Da die Fußballplätze des SV Pasching widerrechtlich im Wasserschutzgebiet errichtet wurden, verfügte die BH Linz-Land am 17. Juli 2001 einen Baustopp. Auch die Wasserrechtsbehörde entscheidet: Trainingsplätze und ein Wasserschutzgebiet sind nicht vereinbar (siehe 2003-01-30_Artikel_OÖN).

Errichtung Nebenfelder 2+3. Quelle: doris.at

2002

Dem FC Superfund Pasching gelingt der Aufstieg in die Bundesliga. Schnell muss das Stadion erweitert werden. Stahlträger stützen das Dach und die Tribünen – auf Lärmschutz wird verzichtet.

Stadiontribüne Ost Gleichenfeier: Quelle: privat

2003

Der Verwaltungsgerichtshof entscheidet im Streit um die im Trauner Wasserschutzgebiet errichteten Fußballfelder: Die Trainingsplätze sind zu entfernen und der ursprüngliche Zustand wiederherzustellen.
Die Kosten für den Rückbau hätte der SV Pasching zu tragen gehabt – und im Haftungsfall hätte die Gemeinde Pasching mit Steuergeld einspringen müssen (siehe 2003-02-13_Rodung_war_illegal_S21).

Ein Antrag auf Neufestsetzung des Wasserschutzgebiets wird eingebracht, bei der von der Behörde eine Schutzzone drei verlangt wird – jedoch gibt es Befürchtungen, dass von den Landwirten Entschädigungszahlungen gefordert werden könnten (siehe 2003-01-30_Artikel_OÖN).

Unbeeinflusst von den Entscheidungen wird das Stadion nochmals um 3150 Plätze erweitert

2005

Am 19.05.2005 beschließt die Gemeinde die Ausgliederung des Stadions (siehe: 2005-05-12_Ausgliederung_Stadion_Amtsbericht)

Die Finanzierung des Stadionum/-neubaues erfolgte über Subventionen des Landes OÖ., wobei Subventionsempfänger immer der Verein war. Die Finanzierung erfolgte zu zwei Drittel vom Land OÖ…
Die Stadiongesellschaft (Stadion Pasching GmbH & Co KEG) bekommt ein Baurecht auf die Dauer von 30 Jahren eingeräumt.
Nach der Ausgliederung können die Subventionen direkt an die Stadiongesellschaft gewährt werden und müssen nicht mehr über die Buchhaltung der Gemeinde abgerechnet werden…
Allfällige Schadenersatzansprüche können künftig nur an die Gesellschaft, nicht an die Gemeinde gestellt werden.

2006

Der Wald wird im Waldentwicklungsplan (WEP) mit der Wertziffer 1.3.3. bestätigt. Diese „hohe Wertigkeit“ erhält der Wald in der Kategorie Wohlfunktion (Wasserschutzgebiet, Lärmschutz) und Erholfunktion (extrem hohe Besucherfrequenz).

Waldentwicklungsplan. Quelle: doris.at

2007

Der FC Superfund zieht nach Kärnten und wird in SK Austria Kärnten umbenannt. Dieser muss 2010 Konkurs anmelden. Quelle: wikipedia

2012

Ein Stück der 110-kV-Freileitung von Timelkam nach Wagram wird abgebaut.

Die Gemeinde Pasching schließt mit dem FC Pasching einen neuen langfristigen Mietvertrag für die ausschließliche Nutzung durch diesen Verein ab.

2014

Der FC Pasching vereinbart eine Kooperation mit dem LASK.

Der Bürgermeister erklärt in der Gemeindezeitung (Paschinger: Ausgabe 2014-2) dazu: „Nach Gerüchten aus Medien über eine Kooperation des Vereines mit dem LASK und meinen Hinweisen, dass ohne eine Zustimmung des Eigentümers des Stadions – die Gemeinde Pasching – keine Möglichkeit dazu besteht, hat der FC Pasching eine Kooperation trotzdem ab Juli abgeschlossen. Die Vereinsverantwortlichen haben der Gemeinde unterschiedliche Vorhaben vorgestellt, worauf wir eine schriftliche Unterlage als Grundlage für einen zu überarbeitenden Mietvertrag verlangten. Die mediale Berichterstattung, dass es keine Mehrbelastung für die Bevölkerung, hohe Förderungen des Landes geben würde und der Fluglärm mehr stören würde, kann ich nicht teilen. Es darf zu keiner Verschlechterung und Mehrbelastung für unsere Wagramer kommen. Da anscheinend monatelang zwischen den Vereinen verhandelt wurde, werden sich die Verhandler auch überlegt haben, wie nachzuweisen ist, dass keine Mehrbelastungen entstehen.“ 

Unter Vermietung des Waldstadion an den LASK wird ein Cup-Spiel ausgetragen, obwohl die Gemeinde dazu keine Zustimmung erteilt hat. Die Gemeinde droht die Nutzung des Waldstadion durch den LASK zu untersagen und wenn notwendig eine gerichtlich Klärung herbeizuführen (Paschinger: Ausgabe 2014-3)

2016

Im Februar 2016 stellten Vertreter des LASK dem damals für Sport
zuständigen Mitglied der Oö. Landesregierung (Landesrat Markus Achleitner) sowie einem Vertreter der Landessportdirektion die geplanten bzw. als notwendig erachteten Stadioninvestitionen, nämlich den Einbau einer Rasenheizung mit neuem (Hybrid-)Rasen und einer Flutlichtanlage vor. Dabei wurde eine Investitionssumme von rund 1 Mio. Euro genannt. Der FC Pasching ist zu diesem Zeitpunkt Pächter der Sportanlage und dadurch auch Förderungsnehmer (Quelle: Initiativprüfung des OÖ LRH zur Förderung von Sportinvestitionen mit dem Schwerpunkt Leistungssport vom März 2022).

2017

Die Gemeinde Pasching schließt einen neuen Pachtvertrag zur TGW Arena (Waldstadion) ab. Darin sichert sie vertraglich zu, sich darum zu bemühen „die bestehenden Trainingsflächen sowie die für die Errichtung des Kunstrasenplatzes notwendigen Flächen auf eigene Kosten von der Stadt Linz zu erwerben“.
Kurz darauf erfolgt der Kauf von 24773 m² Sportstätte und 47359 m² Wald von der Stadt Linz. Obwohl es sich um riesige Flächen handelt, erfahren die Paschinger wenig davon.

Stadion und Häuser in Wagram. Quelle: Google Maps

2018

Im Oktober 2018 stellten Vertreterinnen und Vertreter des LASK dem
damals für Sport zuständigen Mitglied der Oö. Landesregierung (Landesrat Markus Achleitner) und Vertretern der Landessportdirektion das geplante Investitionsprojekt des FC Juniors OÖ vor. Die Gesamtkosten wurden seitens des LASK mit 2,3 Mio. Euro netto angegeben. Das zuständige Regierungsmitglied entschied, für das Projekt eine Sonderfinanzierung außerhalb der Gemeindefinanzierung Neu zu gewähren; 25% wären vom Verein und der Gemeinde aufzubringen, 75% würde das Land übernehmen. Im Förderungsakt der Landessportdirektion finden sich keinerlei Unterlagen, welche eine Nachvollziehbarkeit der angegebenen Gesamtinvestitionskosten ermöglichen würden (Quelle: Initiativprüfung des OÖ LRH zur Förderung von Sportinvestitionen mit dem Schwerpunkt Leistungssport vom März 2022).

Einige Anwohner werden über ein Flugblatt vom FC Juniors Oö zu einer am 21.11.2018 im LASK-VIP-Zelt stattfindenden „Projektpräsentation Nachwuchszentrum Pasching“ eingeladen. Dass die Fußball Akademie ein neues Oberösterreich Trainingszentrum plant und die Akademie organisatorisch durch die „AKA LASK Juniors OÖ GmbH“ geführt wird, ist zu diesem Zeitpunkt in Pasching nur sehr wenigen Personen bekannt. An dieser Gesellschaft ist neben dem LASK und dem Juniors OÖ auch der Oö. Fußballverband als Gesellschafter beteiligt – welcher die Förderungen von „Sportland Oberösterreich“ vergibt. 

Von Landessportreferent LH-Stv. a.D. Dr. Michael Strugl werden im Dezember 2018 für dieses Projekt Sportfördermittel in Höhe von 1.725.000 Euro schriftlich zugesagt (Quelle: Stellungnahme von Landesrat Markus Achleitner vom 29. Oktober 2019).

Am 13.12.2018 beschließt die Gemeinde Pasching den Baurechtsvertrag mit der FC Juniors GmbH zur Errichtung von 4 Trainingsfeldern, welche die Rodung der Waldfläche erfordert. Die entsprechenden Pläne dazu werden von der Gemeinde erst Mitte Jänner 2019 zur Einsicht auflegt.